Kunstschätze

Das Frauenkloster Sarnen verfügt über eine umfassende Sammlung an Kulturgütern.

Die Sammlung  umfasst rund 400 Handschriften und Bücher ab dem Mittelalter, Votivgaben für das Sarner Jesuskind, Gemälde und Skulpturen vom Barock bis ins 19. Jahrhundert, liturgische Geräte vom Spätmittelalter bis ins 18. Jahrhundert sowie mit rund 800 Textilien eine der wichtigsten Textiliensammlung der Schweiz.

Ein besonderes Juwel ist die Musikbibliothek, welche zu den bedeutensten   Sammlungen der Schweiz. Darin aufbewahrt sind über 5000 Musikhandschriften und rund 4300 Musikdrucke aus dem 17. bis zum 20 Jahrhundert auf.
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Rettung der Kulturgüter

Im Jahr 2005 war auch das Frauenkloster Sarnen von der Hochwasser-Katastrophe betroffen.

Dank dem grossen Engagement von Stiftungen, Organisationen, Firmen und Privatpersonen konnte das Spendenziel von 7,4 Mio. für die Rettung der Kulturgüter erreicht werden.

400 Bilder, Skulpturen und Reliquiare aus sechs Jahrhunderten waren vom Hochwasser betroffen. Die Restaurierungsarbeiten dauerten einige Jahre. Selbst Gegenstände, die zu Beginn für unrettbar galten, erwiesen sich grösstenteils als restaurierbar. Dabei vollbrachten die Fachleute wahre Detektivarbeit: Viele Einzelteile und Bruchstücke mussten puzzleartig zusammengesetzt werden.

Die rund 800 Textilien wurden inventarisiert und die umfangreichen Restaurierungsarbeiten sind im Gange. Dabei hat sich herausgestellt, dass viele Schäden bei den Textilien nicht mehr restauriert werden können.

2000 Bücher, 70 Handschriften und 2300 Musikmanuskripte lagen drei Tage im verschmutzten Wasser. Besonderes Augenmerk gilt der Musiknotenbibliothek aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert, weil es sich bei etlichen Handschriften um Unikate handelt. Zu den Preziosen zählen Werke von Carl Philipp Emmanuel und Johann Christian Bach sowie von Joseph Haydn.

Das Hauptgewicht lag auf den Musiknoten, handelt es sich doch schweizweit um den viertgrössten Bestand an historischem Notenmaterial.

Das Wasser hat zudem praktisch alle im Erdgeschoss liegenden Räumlichkeiten des Klosters zerstört. Inzwischen sind die Klosterkirche, der Speisesaal, das Sprechzimmer und die Schwesternstube renoviert und erneuert. Auch die neue Orgel in der Kirche ist in Betrieb.

Zudem wurde ein Kulturgüterschutzraum eingerichtet, in welchem alle Kulturgüter sicher aufbewahrt sind.